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AutorenbildVera Arnold

Was ist ein Trauma? Einfach erklärt

Aktualisiert: 16. Nov.

Ein Trauma kann von einem schweren Unfall wie auch von langandauernder Gewalt verursacht werden. Ob ein Trauma jedoch eine Traumafolgestörung auslöst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In diesem Artikel erfährst du, was ein Trauma ausmacht, wie es zu einer Folgestörung kommen kann und ob es möglich ist, nach einem Trauma zu einem guten Leben (zurück) zu finden.


rechte Hand einer Frau berührt das verregnete Fenster

Inhaltsverzeichnis:

Was ist ein Trauma wirklich?

Der "Nervenzusammenbruch" nach dem Trauma

Krisenintervention: Erste Hilfe nach dem Trauma

Mögliche Langzeitfolgen: die Traumafolgestörungen

b) Fragmentierung: Auseinanderfallen

Posttraumatisches Wachstum - Können Krisen stärker machen?


 

Der Begriff Trauma wird heutzutage schon fast inflationär und schwammig verwendet. Den Satz "Das war ein richtig traumatisches Ereignis für mich" hört man häufiger. Wenn bei der Abiturprüfung ein Thema drankam, mit dem man nicht rechnete. Oder wenn man auf glatter Straße mit dem Auto ins Schliddern kam. Auch in Zeitungsartikeln wird dieser Begriff schwammig verwendet.



Was ist ein Trauma wirklich?


Aus meiner beruflichen Erfahrung als Traumatherapeutin heraus ist ein Trauma folgendes:

  • Ein intensives und bedrohliches, einmal oder wiederholt oder kontinuierlich vorkommendes Ereignis

  • Das Gefühl von Ausgeliefert sein und Handlungsunfähigkeit

  • Ich erlebe das selbst oder muss zuschauen, dass es jemand anderes erlebt

  • Es hat das Potential, das Leben und Erleben eines Menschen dauerhaft und massiv negativ zu verändern

  • Menschen reagieren sehr individuell auf potentiell traumatische Erlebnisse

  • Gab es bereits vorher eine traumatische Erfahrung, kann das jetzt Erlebte traumatischer sein


Die beiden weltweit anerkannten Regelwerke ICD-11¹ und DSM-5 ² halten sich ein bisschen kürzer und beschreiben ein Trauma so:


1.) ICD-11


"Ein extrem bedrohliches oder entsetzliches Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen."

...... bzw. ggf. weiterführend bei schwererer Traumatisierung: "meistens längerdauernde oder wiederholte Ereignisse, bei denen Flucht schwierig oder unmöglich war (z.B. Folter, Sklaverei, Genozidversuche, längerdauernde häusliche Gewalt, wiederholter sexueller oder körperlicher Kindsmissbrauch)."


2.) DSM-5


"direkte oder indirekte Konfrontation mit dem Tod, sei es tatsächlich oder auch angedroht, sowie mit schwerwiegenden Verletzungen oder sexueller Gewalt"



¹ ICD-11: „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”, zu Deutsch und vereinfacht: „Internationale Klassifikation der Krankheiten“, 11. Ausgabe

² DSM-5: Klassifikationssystem für psychische Störungen der American Psychiatric Association, 5. Ausgabe



Ursachen für Traumata


a) Klassisches Trauma im Sinne von ICD und DSM


Die klassische Definition eines Traumas wie oben schon beschrieben wird in Typ I- und Typ II-Trauma unterteilt. Und diese beiden Typen nochmals in "schicksalhafte" Ereignisse und von Menschen verursachte. Hierbei wird ein Ereignis wie ein schwerer Verkehrsunfall als am leichtesten verarbeitbar betrachtet (Grafik oben links). Und eine langjährige sexuelle Gewalt im Kindesalter als am schwersten verarbeitbar eingestuft (Grafik unten rechts).


Grafik Trauma-Typen

Ob das Ereignis leichter oder schwerer verarbeitbar ist, hängt aber stark vom bisherigen Erleben ab. Traumatische Ereignisse können sich sozusagen addieren. Ein Arbeitsunfall kann schwerer traumatisierend sein, wenn der Betroffene in der Kindheit Misshandlungen ausgesetzt war.



b) Sekundäre Traumatisierung


Eine Sekundärtraumatisierung kann stattfinden, wenn nicht direkt traumatisierte Menschen Zeuge einer Traumatisierung einer anderen Person werden. Das kann zum Beispiel bei Feuerwehrleuten, Polizisten, Notärzten und Rettungssanitätern der Fall sein. Ein schweres Unglück kann auch Fachpersonal traumatisieren.


Ein Zivildienstleistender trat seinen ersten Arbeitstag im Rettungsdienst an. Eine ältere Frau sollte ins Krankenhaus gebracht werden. Die demente Frau missverstand jedoch die Situation. Sie dachte wohl, sie solle "abgeholt" werden und sprang vom Balkon. Der junge Zivi hatte große Schwierigkeiten, das Erlebte zu verarbeiten.

Sekundär traumatisiert werden können auch Angehörige von primär traumatisierten Menschen, Sozialarbeiter, Lehrer, Psychotherapeuten, usw. Wenn sie intensive Kenntnis des Ablaufs einer massiven Traumatisierung haben, erleben sie die Situation innerlich mit.


Die Symptome der sekundären Traumatisierung können denen der primär Traumatisierten ähneln.



c) Bindungstrauma


Desweiteren können auch Erlebnisse in der (frühen) Kindheit in Zusammenhang mit den Bezugspersonen traumatisierend wirken. Wenn beispielsweise die Eltern nicht präsent und haltgebend sind und das Kind emotional alleine ist. Das nennt man dann Bindungstrauma.


Das kann zum Beispiel sein, wenn


  • ein Elternteil suchtkrank ist

  • eine narzisstische oder Borderline-Persönlichkeitsstörung hat (stark ambivalentes Verhalten ("meine Prinzessin" - "du Nichtsnutz" - Prinzip))

  • Eltern schwer depressiv oder schizophren sind

  • ein Elternteil verstirbt oder lange sehr schwer erkrankt ist

  • mit Suizid gedroht wird

  • das Kind chronisch abgewertet wird

  • die Atmosphäre von Kälte und Gefühllosigkeit geprägt ist

  • das Kind zum Partnerersatz wird, usw.



d) Transgenerationales Trauma


Wenn die Kinder oder Enkel unter dem Trauma der Großeltern leiden, spricht man von einem transgenerationalen Trauma spricht man, wenn die Kinder oder Enkel unter dem Trauma der Großeltern leiden. Das Trauma einer Person wird unbewusst an die nachfolgende Generation oder sogar an mehrere Generationen weitergegeben.


Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Großmutter im 2. Weltkrieg vertrieben und/oder vergewaltigt wurde. Oder wenn sie Familienmitglieder durch einen Bombenangriff oder auf der Flucht verlor, usw. Das Leben musste weitergehen. Das Trauma wurde nicht aufgearbeitet, was ja häufig der Fall war. Vielleicht verschließt sich diese Frau innerlich und schafft es nicht, ihren Kindern gegenüber empathisch zu sein. Diese wiederum leiden unter der Empathie- und Haltlosigkeit. Und entwickeln ebenfalls Verhaltensstörungen, Depressionen, Süchte, oder ähnliches. Vielleicht geben sie die Probleme dann auch an ihre Kinder weiter.


Es wird also eigentlich die Traumafolgestörung an die nachfolgenden Generationen weiter gegeben.





Der "Nervenzusammenbruch" nach dem Trauma


Mehr oder weniger jeder, der eine traumatische Situation erlebt hat, reagiert darauf. Das ist völlig normal. Um dem Ganzen aber einen Namen zu geben, wird diese Reaktion fachlich als "akute Belastungsreaktion" bezeichnet. Im Volksmund sagt man "Nervenzusammenbruch" dazu. Die akute Belastungsreaktion beginnt kurz nach dem traumatischen Ereignis und hält nicht länger als einen Monat an.


Mögliche Symptome:

  • Belastende und unkontrollierbare Erinnerungen an das Ereignis (Flashbacks)

  • Alpträume

  • emotionale Taubheit (Betroffene/r spürt Gefühle wie durch Watte)

  • Veränderter Realitätssinn (als ob alles in Zeitlupe abliefe)

  • Gedächtnisverlust in Bezug auf das Trauma

  • Vermeidung von traumabezogenen Orten, Aktivitäten, Gedanken, usw.

  • Schlafstörungen

  • Reizbarkeit oder Wut

  • Übertriebene Wachsamkeit in Bezug auf mögliche Gefahren (Hypervigilanz)

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • Übertriebene Schreckhaftigkeit

  • körperliche Symptome wie Schwitzen, Zittern, Herzrasen



Krisenintervention: Erste Hilfe nach dem Trauma


Sollte jemand, der dir nahe steht etwas Traumatisches erlebt haben, braucht es Erste Hilfe für die Psyche. Möglichst schnell nach dem traumatischen Ereignis sollte eine sogenannte Krisenintervention stattfinden. So kann eventuell eine Traumafolgestörung verhindert werden.


Bei einem Großereignis wie einem Zugunglück oder einem Amoklauf findet die Krisenintervention durch psychologisch geschultes Personal statt.


Ereignet sich das Trauma in einem kleineren Rahmen ist Fachpersonal natürlich nicht vor Ort. Das ist aber nicht so entscheidend. Nahestehende Menschen haben einen großen Vorteil: nämlich die Nähe. Damit hat die traumatisierte Person schon Vertrauen und es ist leichter, ihr zu helfen.


Akute Hilfe bedeutet jetzt vor allem "einfach da sein": ruhig sprechen, Hand halten, nicht alleine lassen. Und um das Vermitteln der Tatsache, dass das alles eine völlig normale Reaktion auf ein nicht normales Ereignis ist. Frag nicht aus, was konkret passiert ist, sondern gebe den Halt, den die Person gerade verloren hat.

Hinweis: Im Zusammenhang mit einer traumatischen Erfahrung kann es auch zu Suizidgedanken kommen. Das kann bis zu einem Suizidversuch gehen. Daher sollte auf die Warnsignale geachtet werden. Gute Empfehlungen gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Link hier



Hilfreiche Links zur Krisenintervention


Bundesweite Beratungsstellen und Hilfe-Telefone



Mögliche Langzeitfolgen: die Traumafolgestörungen


Nach einem klassischen Trauma-Ereignis (s. oben) kann sich auch eine Traumafolgestörung ausbilden. Das könnte eine posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, sein. Bei schwereren oder lang andauernden Traumata kann auch eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung, kurz kPTBS, entstehen. Und eine Dissoziative Identitätsstörung ist nach extremen Gewalterfahrungen möglich, die vor dem 5. Lebensjahr begannen.


Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen, usw. sind ebenso als Folgestörung möglich.


Auf Traumafolgestörungen gehe ich im Artikel "Trauma verarbeiten - Informationen und hilfreiche Tipps"

konkreter ein.



Wie wird aus einer traumatischen Erfahrung eine Traumafolgestörung?


Einflüsse vor, während und nach dem Trauma


Wie oben schon erwähnt, entsteht aus einer traumatischen Erfahrung nicht zwangsläufig eine Traumafolgestörung. Das hängt zusammen mit Ereignissen, die vor, während und nach dem traumatischen Vorfall passierten.



a) Vor dem Trauma (prätraumatische Einflüsse)


Belastende Vorerfahrungen erhöhen das Risiko für eine Traumafolgestörung.


  • Ist die Person bindungstraumatisiert?

  • Hat sie psychische Vorerkrankungen?

  • Oder hat sie im Vorfeld bereits eine andere Traumatisierung erlebt?

Dann ist das so, als ob jemand in der Vergangenheit vom Pferd gefallen ist. Und sich dabei die Wirbelsäule verletzt hat. Die Wahrscheinlichkeit einer schwereren Verletzung bei einem erneuten Sturz ist größer als ohne Vorverletzung.



b) Während des Traumas (peritraumatische Faktoren)


Welche Art von Trauma erlebt wird, hat einen großen Einfluss auf die Folgen.


  • Naturkatastrophe oder durch einen Menschen verursacht

  • absichtliche Tat oder Zufall

  • durch Bezugspersonen oder fremde Menschen verursacht

  • Dauer des Ereignisses

  • Alter der betreffenden Person (Kindheit, erwachsene Person)


Wenn das Trauma von Menschen verursacht wurde, womöglich sogar ich konkret gemeint war ist das Risiko für eine Traumafolgestörung größer. Wenn ich durch einen Zufall oder eine Naturkatastrophe geschädigt bin, geringer.


Günstig für den Verlauf ist es, wenn jemand während der traumatischen Erfahrung noch Möglichkeiten hat, die eigene Situation zu verändern. Also Handlungsspielraum hat und sich selbst nicht aufgegeben hat.


Ungünstig ist es, wenn die Situation so ausweglos ist, dass der betroffenen Person nur das innerliche "Weggehen" bleibt, die Dissoziation.



c) Nach dem Trauma (posttraumatische Faktoren)


Auch was nach dem eigentlichen Trauma stattfindet, hat großen Einfluss auf eventuelle Folgestörungen.


  • Sehr negativ ist ein fortdauernder Täterkontakt, zum Beispiel zum ehemals missbrauchenden Vater.

  • Erfährt er/sie liebevolle Zuwendung und Verständnis?

  • Gibt es einen sinnhaften beruflichen Kontext?

  • Ist die finanzielle und wohnliche Versorgung gegeben?

  • Ist er/sie spirituell gebunden, z.B. einen Glauben an was auch immer?


Übrigens: von vielen traumatisierten Menschen wird das Alleine sein danach als das Schlimmste beschrieben.



Dissoziation als letzter Ausweg


a) Traumatische Zange


traumatische Zange

Unser Gehirn funktioniert in einer traumatischen Situation eigentlich sehr pragmatisch. Es "scannt" und überprüft die Situation, in der man steckt. Und es entscheidet darüber, was gerade die sinnvollste Lösung ist.

Ist Angriff (Fight) oder Flucht (Flight) möglich? Dann das. Falls nein, erfolgt ein Totstell-Reflex (Freeze). Wie bei einem Igel, der sich bei Gefahr zusammenrollt. Dieses Prinzip nennt man die "traumatische Zange", weil es keine Alternative gibt. Ist die Erstarrung die einzige Möglichkeit, dann erfolgt die Erstarrung.


Dieses Erstarren ist ein inneres Taubwerden. Schmerzen werden nicht gespürt und man hat auch sonst kein Körpergefühl. Man verschwindet sozusagen aus dem Körper. Das nennt man Dissoziation. Und das kann bis zur totalen Bewegungslosigkeit gehen, dem sogenannten Stupor.


In einer akuten Gefahrensituation ist das sehr sinnvoll, falls keine andere Reaktionsmöglichkeit mehr besteht. Ganz krass gesagt: Sollte der Tod folgen, hat man so wenig Schmerzen wie möglich. Allerdings folgt die Dissoziation auch NACH dem Trauma, wenn etwas triggert. Ein Trigger ist ein Auslöser, der die traumatische Situation wieder hoch holt. Der betroffene Mensch ist durch die Dissoziation hilflos und ohnmächtig. Das ist zum Einen sehr belastend und macht Beziehungen oder Alltagssituationen sehr schwierig. Zum Anderen ist es in tatsächlichen Gefahrensituationen sehr gefährlich. Das Trauma steckt so tief im Körper fest, dass nicht mehr nach "Fight or Flight" geurteilt wird. Es findet gleich das "Freezing" statt.



b) Fragmentierung: Auseinanderfallen


Normalerweise wird alles, was zu einer Situation gehört, gebündelt im Gehirn gespeichert: optische Eindrücke, Gerüche, Geschmack, Kälte oder Wärme, Gefühle, Gedanken, usw. Wenn der Körper während des Traumas dissoziiert, werden Eindrücke nicht ordentlich archiviert. So sind sozusagen nur Splitter im Gehirn unterwegs. Diese Splitter sind natürliche keine schönen Eindrücke. Aber es sind auch alltägliche Eindrücke wie das Muster einer Tapete. Begegnet einem dieses Tapetenmuster später wieder, kommt es zu einem Wiedererleben (Flashback) oder Wiedererinnern (Intrusion).


Das bedeutet aber nicht, dass man sich tatsächlich wieder erinnern muss. Es ist sogar möglich, dass das Trauma jahre- oder sogar jahrzehntelang nicht bewusst erinnert wird. Die Person leidet aber trotzdem unter den Traumafolgen. Diffusere Symptome wie Ängste, depressive Zustände, Gefühllosigkeit, Schlafstörungen, Beziehungsprobleme, usw. können trotzdem vorhanden sein. Und damit das Leben massiv beeinflussen.



Hand auf einer Schiefertafel mit der Aufschrift Possible


Posttraumatisches Wachstum - Können Krisen stärker machen?


Eine traumatische Erfahrung ist ein sehr großer Einschnitt im Leben. Alles wird durcheinander geworfen. Das Gefühl, das Leben im Griff zu haben, ist plötzlich verschwunden. Das Vertrauen in die Welt und gegebenenfalls in die Menschen ist verloren gegangen.


Aber nach einem Trauma ist es sogar möglich, psychisch zu wachsen. Das soll natürlich in keiner Weise die Heftigkeit eines traumatischen Erlebnisses klein reden. Ein Trauma ist und bleibt überwältigend. Aber unter bestimmten Umständen ist es möglich, wie Phönix aus der Asche aufzusteigen und ein neues, bewussteres Leben zu führen. Zudem sind Menschen, die bereits erfolgreich Widrigkeiten bewältigt haben, für zukünftige Probleme besser gewappnet.


Welche Eigenschaften, Haltungen und Wertvorstellungen helfen beim posttraumatischen Wachstum?


  • Fähigkeit und Bereitschaft, die eigenen Emotionen wahrzunehmen

  • Sicherheit nicht im Außen suchen, sondern in sich selbst finden

  • Selbstverantwortung übernehmen und sich nicht als Opfer der Umstände sehen

  • Bereitschaft, sich der Welt und den Menschen wieder zu öffnen und zu vertrauen

  • Selbstwirksamkeit bemerken, auch wenn es zunächst in kleinen Bereichen passiert

  • Sich für Möglichkeiten und Optionen öffnen: "den Grashalm ergreifen"

  • Sich selbst gegenüber wohlwollend und unterstützend sein


Je nach Schwere des Traumas werden vielleicht psychische Narben übrig bleiben, aber es werden keine offenen Wunden mehr sein. Gelingt es, nach einem Trauma psychisch zu wachsen, zeigt sich das laut Psychologe R. Tedeschi in fünf Bereichen.


  1. Intensivierung von Beziehungen: "Ich fühle mich den anderen jetzt näher" - Wenn man ein Trauma überwunden hat, wird man feinfühliger und empathischer. Beziehungen werden tiefgehender.

  2. Stärkere Wertschätzung für das Leben: "Ich weiß jeden Tag mehr zu schätzen" - Prioritäten verändern sich. Alltägliche, kleine Dinge und persönliche Beziehungen werden wertvoller als Materielles.

  3. Größeres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten: "Ich bin stärker, als ich dachte" - Ein Trauma, das zuerst überwältigend erschien, kann einen nicht mehr beherrschen. Der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit nimmt zu.

  4. Entdeckung neuer Möglichkeiten: "Ich habe neue Interessen entwickelt - Alte Ziele und Wünsche werden hinterfragt. Neue Ziele werden gesucht. Neue Lebensperspektiven entwickeln sich.

  5. Mehr Lebensfreude und Spiritualität: "Ich weiß jetzt mehr, weshalb ich auf der Welt bin" - Es wird mehr über den Sinn des Lebens nachgedacht und man kommt diesem näher. Gleichzeitig kommt es so zu einer größeren inneren Zufriedenheit.




 

Vera Arnold

Vera Arnold

Vor fast 20 Jahren begegnete mir ein Satz auf einem Plakat in einer vollen Berliner U-Bahn: "Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag" (Charlie Chaplin).


Der begleitet mich seither und ist ein Grund, warum ich Traumatherapeutin geworden bin.


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