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Postboot-Tour

POSTBOOT-TOUR

Postboot-Tour

Die schönste Möglichkeit, den Nakskov Fjord kennenzulernen ist eine Fahrt mit dem historischen Postboot "Vesta", das schon seit 1937 Post, Proviant und Passagiere zu den Inseln der Förde bringt. Wobei man dazu sagen muss, dass es heute keine ständigen Bewohner auf den Inseln mehr gibt. Sommerhus-Bewohner, die ihre Zeitung lesen wollen, aber schon und Touristen sowieso.

Die "Vesta" legt in den Sommermonaten von Montag bis Samstag um 9.00 Uhr im Hafen von Nakskov zur regulären Fahrt ab (Havnegade 29), sofern jemand mit will oder Post zugestellt werden soll. Die Route kann deshalb auch variieren. Je nachdem, wer was will, eben. Und da sie eben auch nur dann fährt, wenn jemand mit will, sollte man vorher buchen. (Nachmittags gibt an manchen Tagen auch noch die Möglichkeit für eine "Inselhüpfen"-Fahrt und eine Fahrt zur Insel Slotø)

Das Boot tuckert gemächlich durch die Inselwelt, normalerweise zwischen den Inseln Slotø und Vejlø hindurch in Richtung Enehøje und Albuen.

 

Während Slotø durch seine Ruine Engelsborg bekannt ist, einer ungewöhnlichen Mischung aus Burg und mittelalterlicher Schiffswerft, von der aus zu früheren Zeiten die Fahrrinne und damit der Zugang zu Nakskov kontrolliert werden konnte, gilt Vejlø als die Vogelinsel der Förde. Dadurch, dass auf der größten Insel keine Füchse leben, brüten hier im Frühjahr Hunderte von Wasservögeln.

Enehøje ist die erste Anlaufstelle der Postboot-Tour. Auch diese Insel ist etwas Besonderes, denn sie gehörte einst dem Polarforscher und Grönlandfahrer Peter Freuchen, der von 1926 bis 1940 hier wohnte. Der Kapitän der "Vesta" erzählt gerne unterhaltsame Geschichten über ihn, so zum Beispiel Freuchens erste "Inbesitznahme" der Insel, als er noch der kleine Peter war. Aufgewachsen auf einer Nachbarinsel schwamm er herüber, ging an Land und rief großspurig "Ich bin der König von Enehøje!", was eine saftige Ohrfeige eines ansässigen Bauern zur Folge hatte. Später bewahrheitete sich der Ausruf aber doch, als ihm, inzwischen bekannt geworden, die Insel geschenkt wurde. Nach dem Tod seiner ersten Frau, einer Inuit, heiratete er eine Jugendfreundin, eine reiche Partie, und lebte fortan auf Enehøje. Da er aber viel Besuch auf der schönen Insel bekam, er wohl nicht Nein sagen konnte und alle aushielt, schwand der Reichtum bald und er verdiente von nun an sein Geld als Journalist, Schriftsteller und Vortragsreisender. Auf der Anhöhe in der Mitte der Insel ist eine Laube aus Walknochen zu sehen und die lebensgroße Skulptur eines schlafenden Peter Freuchen. Hier an diesem Platz mit der weiten Aussicht soll sein Lieblingsplatz gewesen sein.

Nach einer kleinen Rundwanderung auf Freuchens Insel geht die Fahrt mit der "Vesta" weiter bis zum Hafen von Albuen. Dort ist der nördlichste und breiteste Teil dieser Landzunge, die sich schützend vor die Nakskover Förde legt. Das Postboot legt hier für eine Stunde an und die Passagiere haben Zeit, um die Spitze der inzwischen unbewohnten Halbinsel zu erkunden oder ihr mitgebrachtes Picknick an diesem ruhigen Fleckchen Erde zu verspeisen. Wer will, kann die "Vesta" hier verlassen, um die 7,5 km lange Wanderung über die Halbinsel Albuen anzutreten.

Ansonsten kommt man pünktlich zur Abfahrtszeit zum Boot zurück und der Kapitän schippert gemütlich an der Südspitze von Enehøje vorbei bis zum Hafen von Nakskov, der um ungefähr 13.30 Uhr erreicht ist.

 

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