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Maglehøj

MAGLEHØJ

Maglehøj

Die Küste im Süden Lollands ist im Grunde ein einziger, langer Sandstrand. Dahinter befindet sich der ganzen 35km Länge nach bis Rødbyhavn ein Deich, auf dem sich, ebenfalls der ganzen Länge nach, ein geteerter Fahrradweg zieht. Der Ostsee-Radweg verläuft hier und bietet schöne Aussichten vom Drahtesel aus.

 

Die Stelle an der Südküste, die vom "grauen Haus am Meer" am schnellsten und einfachsten zu erreichen ist, ist Maglehøj. Maglehøj ist eigentlich kein Ort, sondern eine kleinere Ferienhaussiedlung neben ein paar einzelnen Wohnhäusern. Hier tobt nicht der Bär wie im viel bekannteren Marielyst auf Falster, aber ein großer Parkplatz, ein gepflegtes Toilettenhäuschen und ein Badesteg sind durchaus zu finden. Restaurants oder Cafés sucht man vergeblich, aber Ruhe und Weite bekommt man im Überfluss.

Den Ferienhausbesitzern gefällt es hier offensichtlich auch sehr gut, denn es wartet auch mal eine Holzbank auf dem Deich oder ein Korbsessel am Strand auf Menschen, die diese schöne Landschaft genießen wollen. Aber auch einfach im Sand sitzen oder den Strand entlang zu spazieren ist wunderschön und erholsam.

In der Gegend ist aber nicht nur Strand zu finden. Läuft man rund 1,5 km am Strand entlang Richtung Albuen, also Westen, kommt man an einen Parkplatz. Dort landeinwärts in den Waldweg abgebogen, gelangt man zum Vindeholme Skov, dem zum 1911 erbauten Vindeholme Schloss gehörenden Küstenwald. Hier kann man die 3,5 km lange Vindeholme-Tour erwandern (blauer Punkt auf den Bäumen) und kommt dabei nach ein paar Hundert Metern an einen kleinen Waldsee. Im Hintergrund sieht man das weiße Schlösschen, das idyllisch mitten im Wald liegt. Besichtigen kann man es nicht, da es in Privatbesitz ist, aber auch von außen ist es hübsch anzusehen. In diesem Waldstück und dem angrenzenden Lindeskov, dem Lindenwald, findet man neben anderen Laubbaumarten Dänemarks größten Bestand an Linden, die vor 7000 - 8000 Jahren die dominierende Baumart in den Wäldern des Landes waren. Kurz nach dem Waldsee geht man auf dem Rundweg durch eine alte Lindenbaumallee. Die Bäume sind hohl, aber noch immer lebendig. Im Juli, wenn sie blühen, ist der Duft unbeschreiblich und es summt überall, wenn die Bienen unterwegs sind.

Und wer Interesse an Wikingergeschichte hat, macht auf dem Heimweg zum "grauen Haus am Meer" noch einen Abstecher zum Friedhof von Tillitse. Hier steht Westlollands einziger, verbliebener Runenstein. Er stammt aus dem Jahr 1050, aber viel mehr weiß man nicht über ihn. Seine Inschrift konnte man entziffern: „Eskil, der Sohn von Sulke, ließ diesen Stein selbst errichten. So lange der Stein hier steht, wird diese Inschrift ein Gedenken an Eskils Taten sein. Christus und Sankt Michael mögen seiner Seele beistehen“. Und auf der Seite des Steins: „Toke ritzte diese Runen für seine Stiefmutter Thore, einer wohlhabenden Frau.“ Beeindruckend, aber leider werden wir wohl nie erfahren, was Eskil denn jetzt Erinnerungswürdiges getan hat.

 

 

 

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