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Julehygge im Seminarhaus

Die dänische Adventszeit macht das "graue Haus am Meer" noch gemütlicher


Das Wort Hygge wird inzwischen in Deutschland schon fast inflationär benutzt. In Skandinavien ist Hygge jedoch Teil des Lebensgefühls und nicht auf Äußeres beschränkt. Was das alles beinhaltet erzähle ich in einem anderen Blogbeitrag. Heute möchte ich vor allem auf (unsere) Hygge zur Adventszeit eingehen.


Schon im November, noch bevor die Adventszeit so richtig gestartet hat, geht es in Dänemark los mit der Julehygge. Mit dem Zusammensein, der Fröhlichkeit, der Gemütlichkeit und auch (Dänemark ist auch von dieser Welt) mit den materiellen Dingen, die man in den Supermärkten und sonst wo kaufen kann. Jul ist übrigens das dänische Wort für Weihnachten und wird auch synonym für Advent benutzt.


Da wir seit Mai komplett in Dänemark wohnen, ist dieses Jahr das erste Jahr, an dem wir die Vorweihnachtszeit hier verbringen können. Es ist spannend, in die dänischen Gepflogenheiten einzutauchen und zu entdecken, was Deutschland und Dänemark in dieser Zeit gemeinsam haben und was ganz anders ist. Und natürlich auch Entscheidungen zu treffen, wie wir das eigentlich handhaben wollen.


Auffallend ist, welch große Rolle Musik hier spielt. Und zwar fröhliche Popmusik oder lustige Kinderlieder. In der Gratiszeitung, die jeden Montag in unserem Briefkasten liegt (und das Dänisch lesen und verstehen fördert), gibt es jede Menge Ankündigungen, was in der nächstgelegenen Stadt Nakskov so stattfindet. Live-Julemusik als Begleitung beim Einkaufen, ein Jule-Zug für Kinder, der durch die Einkaufsstraßen fährt und das "Juletræstænding", das Anzünden der Lichter am Weihnachtsbaum.


Das letztere fanden wir spannend und sind einer Einladung von Lis, unserer 78-jährigen dänischen Freundin hier gerne gefolgt, die uns am 1. Advent zum Juletræstænding in unser Nachbardorf einlud. Die Anwesenden schmücken gemeinsam den Tannenbaum, Lis als "Nissebørn" (einem Kind des Julemand, des Weihnachtsmanns) mit roter Mütze und Ringelsocken hält eine kleine traditionelle Weihnachtsansprache, startet auf "1,2,3" die künstliche Beleuchtung am Baum, man singt ein fröhliches Kinderlied, tanzt ein bisschen um den Baum und trinkt zum Abschluss "Gløgg", eine Art Glühwein und isst "Æbleskiver" (in einer speziellen Pfanne als Kugeln gebackener Pfannkuchenteig, interessanterweise ohne Äpfel ;-). Macht definitiv Spaß!



Weihnachtsmärkte wie in Deutschland gibt es hier auf Lolland nicht. Aber man findet Jule-Stimmung und Jule-Deko auch bei den häufig stattfindenden kleineren Veranstaltungen. Da zeigt das Herrenhaus Pederstrup, wie man Weihnachten um 1850 feierte, die kleine Windmühle in Vindeby wie auch die Rudbjerghalle, unterm Jahr eine gewöhnliche Sporthalle bei Nakskov, ist voll mit Ständen selbstgemachter Dinge und im herrschaftlichen Gut Engestofte finden wir am 2. Adventswochenende davon noch viel mehr.


Und wie machen wir das jetzt im "grauen Haus am Meer"? Die dänische Deko in rot, grün und weiß mit fröhlichen Mustern, Herzen, Zuckerstangen, Brezeln und Gänsen aus Stoff und Julenisse in groß und klein haben definitiv Einzug bei uns gehalten, eine Kalenderkerze brennt jeden Abend, das Feuer im Kaminofen prasselt und manchmal gibt es auch Gløgg. Wir machen es uns hyggelig.








Und das machen wir dann auch, wenn wir für unser Raunächte-Seminar im Winter 2023/24 unsere ersten Wintergäste im Seminarhaus begrüßen dürfen. Freut euch schon auf Rituale zu den Raunächten, Klangschalen- und andere Meditationen, kunsttherapeutisches Arbeiten, Spaziergänge an der Ostsee und gaaanz viel Julehygge.


Also, wir freuen uns schon mächtig!


Einen schönen 3. Advent wünschen euch Vera und Brigitte

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